Adventskalender

Archiv

Trainingszeiten

  • Freitags
  • Jugendliche: 18:00 Uhr
  • Erwachsene: 20:00 Uhr

  • im Glöckelchen
  • Angelstraße 18
  • Groß-Zimmern

Lust auf Schach?

Das Glöckelchen befindet sich in der Angelstraße 18 in Groß-Zimmern. Der Vereinsraum ist bequem über die stählerne Außentreppe zu erreichen. Parkplätze sind genügend vorhanden.

Adventskalender 2022

24. Türchen

Netto - Abente, Paraguay 1983

24.12.2022

Und mit einer letzten schönen Mattkombination verabschiede ich euch in die Festlichkeiten. Ich hoffe, der diesjährige Adventskalender war wieder interessant, herausfordernd aber nicht zu anspruchsvoll und hat den Countdown auf Weihnachten etwas angenehmer gestaltet.
Schwarz hat eine dreifache Batterie auf der e-Linie aufgezogen, muss aber noch die richtigen Züge finden.
Schwarz am Zug gewinnt!

Lösung

Schwarz setzt mit der folgenden Zugreihenfolge zwingend Matt 1. ... Te1+ 2. Kg2 Tg1+! 3. Kxg1 De1+ 4. Kg2 Df1+! 5. Kxf1 Lh3+ 6. Kg1 Te1#

23. Türchen

Rowner - Kamyschev, Moskau 1947

23.12.2022

Türchen 23. beinhaltet eine weitere lehrreiche Stellung, die uns was über Überlastungen beibringen soll. Hier ist mal wieder die Grundreihe und ihre Deckung ausschlaggebend.
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Bei näherem Hinschauen erkennt man schnell, dass die schwarze Dame an die Grundreihe und Deckung des Td8 gebunden ist, da sonst Weiß durch doppelten Einschlag auf d8 Matt gibt. Also gewinnt man schnell, wenn man die schwarze Dame zwingend von ihrer Aufgabe ablenken kann. Das geht durch direkten Angriff auf selbige. 1. Da7 und die Dame kann wegen dem eingangs erwähnten Matt über d8 nicht genommen werden. Noch kann sich Schwarz aber durch Wegziehen der Dame retten 1. ... Da5 2. Dxa6 und wieder bietet sich die weiße Dame zum Schlagen an, aber erneut ist sie unantastbar. Nach 2. ... Dc7 3. Da7 gibt es aber jetzt kein Entrinnen mehr. Es ist kein Ausweichfeld für die schwarze Dame frei, von der aus sie das Feld d8 nochmal kontrolliert. Sie wird also entweder abgelenkt oder im nächsten Zug selbst geschlagen.

22. Türchen

Anand - Lautier, Biel 1997

22.12.2022

Gegen Exweltmeister Anand hatte der französische Großmeister Lautier immer eine negative Bilanz. Nach insgesamt 23 Partien gegeneinander im Laufe der Karrieren der beiden stand es 13-3 für Anand (Remis nicht mitgezählt). In der wohl berühmtesten Partie zwischen den beiden beim Biel Chess Festival 1997 gelang Anand ein spektakulärer Sieg mit den weißen Figuren. Die entscheidende Stellung liegt hinter dem heutigen Türchen 22.
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Nachdem sich ein Läufer auf g2 verirrte und eingesperrt wurde, musste Lautier all-in gehen und einen Angriff mit offenem Visier starten. Dabei gelang es ihm nicht, seinen König durch Rochade in Sicherheit zu bringen und das rächt sich jetzt. Die eigene Dame steht dabei noch in einem Abzug und in Kombination mit dem in der Mitte stecken gebliebenden König wird Lautier das nun zum Verhängnis. 1. Lg6!! und es ziehen böse Drohungen auf. Die Varianten lauten:

a) Bei Tausch der Dame wird Schwarz schnell Matt: 1. ... Dxd1 2. Txe6+ Se7 3. Te6xe7+ Kf8 4. Lxh6+ Kg8 5. Lxf7#

b) Wenn die Dame wo anders hinzieht, sieht es nicht rosiger aus. Bspw. 1. ... Df6 2. Lxf7+ und wenn Lautier die Dame nicht auf f7 aufgeben will, wird er hoffnungslos Matt gesetzt. 2. ... Kf8 3. Txe6 Dh4+ 4. Kxg2 und Schwarz ist ohne Zug. Nach bspw. 4. ... Tg8 5. La3+ Kg7 6. Lg6+ Kh8 7. Txh7# ist die Partie vorbei.

c) Was geschieht wenn man auf e3 nimmt? 1. ... Sxe3 2. Lxf7+ Kf8 3. Dxd4 Txd4 4. Lxe3 und es droht Matt über h6, sowie den Turm d4 zu schlagen, was Weiß übermächtigen, materiellen Vorteil lässt.

d) Man kann auch wie Lautier fortsetzen, was aber auch hoffnungslos ist: 1. ... Se7 deckt nochmal die Dame durch den Td8, aber Weiß hat nach 2. Dxd4 Txd4 3. Td3! Td8 (3. ... Txd3 4. Lxd3 mit gleichem Ende wie folgend) 4. Txd8+ Kxd8 5. Ld3 bald eine Mehrfigur, da der Lg2 verloren geht. Lautier gab hiernach auf.

21. Türchen

Adorjan - Miles, Linares 1985

21.12.2022

Einen weiteren mustergültigen Angriff konnte in Türchen 21 der bereits verstorbene englische Großmeister Anthony Miles ansetzen. Die Stellung ist recht offen und die Läuferpaare nebst den Schwerfiguren sind brandgefährlich. Hier ist aber wie gesagt Schwarz am Drücker.
Schwarz am Zug gewinnt!

Lösung

Um an den weißen Monarchen zu gelangen, muss der störende Lc6 von seiner Diagonalen h1-a8 abgelenkt werden. Dann kann die schwarze Dame über f3 den Angriff starten.
1. ... Ld7 fesselt den Lc6, da hinter ihm die Dame steht, und zwingt Weiß dank des Doppelangriffs durch Läufer und Turm zu 2. Lxd7. Nun wir die weiße Rochadestellung aufgesprengt: 2. ... Df3+ 3. Kg1 Txg3+ 4. hxg3 einziger Zug, denn der f-Bauer ist durch den Läufer d4 gefesselt. Die Fesselung wird weiter ausgenutzt mit 4. ... Dxg3+ 5. Kh1 Dh3+ 6. Kg1 Tg8+ mit nachfolgendem Matt nach 7. Lg5 Txg5#.

20. Türchen

Igney - Engl, Wörishofen 1997

20.12.2022

Endspurt! Weihnachten rückt unaufhaltsam näher und näher. Der Adventskalender geht dem Ende entgegen. Wie Schwarz in der Aufgabe hinter Türchen 20. Doch diese Aufgabe ist schwer auszuknobeln. Vermeintlich hat Schwarz hier keine Probleme, selbst die oft Probleme bereitende Grundreihe scheint hier ausreichend gedeckt. Oder...?
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Die Grundreihe wird Schwarz hier zum Verhängnis, denn sie ist nicht genug gedeckt wie es augenscheinlich zu Anfang ist. Um die Schwäche auszunutzen, müssen alle Schutzfiguren nach und nach von der Deckung der Grundreihe abgezogen werden. Den Start macht 1. Dxe5 Txe5 und der erste Turm ist von der Grundreihe abgezogen. Nun folgt 2. g4 und Schwarz muss sich um seinen Läufer kümmern, der den Tc8 gedeckt halten muss, denn auf 2. ... Lg6 folgt der starke Abzug 3. Sxe4 Txc1 4. Txc1 und der Springer kann wegen dem Matt auf c8 nicht zurückgenommen werden. Schwarz wird also zu 2. ... Le6 gezwungen, wo man die zweite Schutzfigur der Grundreihe einfach schlagen kann: 3. Sxe6! Txc1 4. Txc1 fxe6 wieder erwzungen wegen dem Matt auf c8. Jetzt ist die Grundlinie nicht mehr schwach, da der König über f7 entwischen kann, doch der Te5 ist nun von den eigenen Figuren eingekerkert! Er geht einfach nach 5. f4 mitten auf dem Brett verloren.

19. Türchen

Gheorgiu - Gligoric, Hastings 1965

19.12.2022

Zum Start in die Feiertagswoche gibt es auf Vorschlag von Roland mal ein Bauernendspiel, um uns eine der Grundlagen im Schach wieder näher zu bringen. In der vorliegenden Stellung zog Schwarz 1. ... f5 und die Frage ist nun, ob dieser Zug gut war?
Es gibt drei Antwortmöglichkeiten, aus der man die richtige rausfiltern muss.
a) 1. ... f5 war richtig und führt zum Gewinn
b) Die Fortsetzung von Schwarz lässt den Gewinn aus und die Partie endet dadurch nur mit Remis.
c) Dieser Zug führt unnötig zum Verlust von Schwarz.

Lösung

Man kann recht schnell ohne genaue Variantenberechnung erahnen, welche Antwort die richtige ist. Schwarz hat den aktiveren König und droht im nächsten Zug mit 2. ... f4 seinen h-Bauern zum gefährlichen Freibauern zu machen. Daher ist 1. ... f5! ein guter Zug, der zum Gewinn führt. Antwort a) ist demnach richtig.
Weiß kann wenig Gegenwehr leisten, denn der schwarze h-Bauer entscheidet die Partie. 2. Ke2 f4 3. Kf2 b5! das macht den Gewinn leichter, denn sobald der schwarze Freibauer gebildet ist, wir dieser geopfert, um den weißen König an den Rand zu bewegen. Der weitere schwarze Plan lautet sich im Tausch für den entfernten Freibauern den weißen f-Bauer zu schnappen und dann auf den Damenflügel zu marschieren. Je weiter die eigenen Bauern da schon vorgezogen sind, deste schneller sind sie, wenn die restlichen weißen Bauer abgeräumt sind. 4. Kg2 b4 5. Kf2 fxg3+ 6. Kxg3 h4+ 7. Kh3 Kf4 8. Kxh4 Kxf3 und der schwarze König hat deutlich schneller die feindlichen Bauern geschlagen und kann seinen b-Bauern ebenfalls schneller unterstützen. 9. Kg5 Ke3 10. Kf5 Kd3 11. Ke5 Kc2 12. b3 Kb2 13. Kd4 Kxa2 14. Kc4 Ka3 und auch der zweite Bauer fällt. Weiß ließ sich das alles gar nicht mehr zeigen. Er gab schon nach 3. ... b5 auf.

18. Türchen

Wickmann - Jovic, Fernpartie 1965/66

18.12.2022

Nach reichlich Studien und gekünzelten Stellungen mal wieder was aus der Praxis. Türchen 18 wartet mit einer Fernpartie auf, in der Weiß aktuell einen Bauern mehr hat. Doch dafür stehen die Figuren nicht koordiniert und werden in Kombination mit der schwachen Grundreihe fatal.
Schwarz am Zug gewinnt!

Lösung

Schwarz nutzt die schwache Grundreihe des Weißen hier formidabel aus. Hierfür werden erst mal Nebenschauplätze geschaffen: 1. ... Lf4! droht einmal 2. ... Lxg5 und 2. ... Dxe4, denn der Läufer blockiert die gegenseitige Deckung zwischen Dame und Turm und greift den Lg5 erneut an. Weiß muss also reagieren, um beide Drohungen abzuwehren. 2. Lxf4 scheitert aber an dem Qualitätsverlust 2. ... Dxe4, es geht also nur 2. Txe4 Sxf4 3. Dxf4 und Weiß hat zwischenzeitlich für den Turm sogar zwei Figuren gewonnen. Doch ih wird die schwache Grundreihe letztendlich zum Verhängnis. 3. ... Db1+ 4. Dc1 Dxc1 5. Lxc1 Ta8! und der Lc1 geht nach dem nachfolgenden Ta1 verloren, denn wegziehen darf er wegen der Mattdrohung auf der Grundreihe nicht und Weiß muss zur Abwehr dessen einen Verteidigungszug wie bspw. h3 machen. Danach fesselt Ta1 den Lc1 und dieser geht verloren. Das hieraus folgende Endspiel mit Qualität mehr auf schwarzer Habenseite sichert den einfachen Gewinn.

17. Türchen

Kljazkin, Schachmaty 1924

17.12.2022

Hinter Türchen 17. erwartet uns eine künstliche Stellung, in der Weiß sehr elegant gewinnen kann. Da es sich um ein Endspiel handelt, ist Einfallsreichtum gefragt. Das Stichwort zur Lösung lautet: Zugzwang!
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Weiß muss sich hier echt was einfallen lassen, sonst kann gerade mal ein Remis mitnehmen. Doch bei korrekter Spielweise bekommt er den Schwarzen in Zugzwang! 1. c7! erzwingt schwarzes 1. ... Kxc7, da der Bauer sonst durchläuft. Hiernach hat man den König nun auf ein entscheidendes Feld gelockt, denn jetzt kann man den Springer mit Schach schlagen: 2. axb6+ Kxb8 3. b7! und wir haben den Zugzwang hergestellt, denn der einzig verbleibende Zug ist 3. ... Kc7, auf den einfach 4. bxa8D folgt.

16. Türchen

J. Fritz, Svobodno Slovo 1961

16.12.2022

Die vorliegenden Endspielstudie ist anfangs recht einfach, wird dann aber schnell verzwickt. Man darf nicht nach den ersten beiden Zügen aufhören zu rechnen, sondern muss erneut kaltblütig weiterrechnen, um die Stellung vollends zu verstehen. Dennoch hat Weiß hier bei richtigem Spiel die Nase vorn.
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Klar ist, dass unser Bauer schneller ist als der schwarze Bauer h2. Der erste Zug springt auch direkt ins Auge: Wir blockieren mit dem Läufer das Umwandlungsfeld h1 mit Tempo, machen dabei a8 für unseren Bauern frei und ziehen ein, doch Schwarz hat noch eine Finte. 1. Lh1 Txh1 2. a8D Td1! und dieser Turmzug verhindert jedes Schach, dass die Dame geben könnte. Jetzt droht abermals h1D von Schwarz, sodass Weiß wieder mit Tempo agieren muss. Die Idee ist weiterhin, den Einzug des schwarzen Freibauern mit Tempo zu verhindern und gleichzeitig irgendwie zu Schach zu kommen, um den Bauern zu gewinnen. Und das geht mit: 3. Dh1!! Txh1 4. a7 Td1 5. a8D+ Kb6 und der Bauer fällt nach dem nächsten Schach auf b8. Das dann resultierende Endspiel mit König + Dame gegen König + Turm ist technisch gewonnen.

15. Türchen

Andruet - Spasski, Koblenz 1988

15.12.2022

Der ehemalige Weltmeister Boris Spasski hat in der Partie hinter Türchen 15 nochmal richtig geglänzt. Obwohl er materiell im Nachtteil ist, kann er hier schlagartig gewinnen.
Schwarz am Zug gewinnt!

Lösung

Abermals dreht sich alles um den weißen König, der zwar von seinen Figuren umringt, aber nicht sicher ist. Denn die ihn verteidigenden Figuren, decken eben nicht die in dieser Kombination entscheidenden Felder. nach 1. ... Df3! droht undeckbar Matt auf g2, sodass die Dame geschlagen werden muss. 2. gxf3 Sexf3+ 3. Kh1 zwingt den König in die Ecke, aus der er nicht mehr rauskommen wird. 3. ... Lh3 und egal was Weiß spielt, es folgt 4. ... Lg2#, denn das Zusammenspiel der beiden Springer und dem Läufer kann Weiß nicht mehr stören.

14. Türchen

Nilsson - Chiacheli, Stockholm 1965

14.12.2022

Bei Türchen Nr. 14 hat Weiß sich einen Bärendienst mit seiner Aufstellung der Figuren erwiesen. Schwarz steht hier deutlich aktiver und hat um den weißen Monarchen bereits einiges aufgezogen. Insbesondere die lange weiße Diagonale ist gefährlich, aber noch ausreichend gedeckt. Um diese zu nutzen, fehlt nur der finale Schlag...
Schwarz am Zug gewinnt!

Lösung

Das wackelige Gerüst um den König kann aufgebrochen werden. Hierfür schwebt immer mal ein Turmopfer auf h4 in der Luft, doch um dieses Opfer zum Funktionieren zu bringen, muss man vorab eine für die Kombination wichtige Deckungsfigur entfernen. Gemeint ist der Sd1, der von dort aus den Tf2 abdeckt. Warum das wichtig ist, zeigt die siegbringenden Variante mit 1. ... Txd1! 2. Txd1 Txh4+ 3. gxh4 (bei 3. Kh1 folgt direkt Th1# oder nach 3. Dh3 Txh3+ 4. Kxh3 Dh7+ 5. Lh5 Dxh5#) 3. ... Dxh4 4. Dh3 Dxf2+ nebst Matt im nächsten Zug. Die Variante funktioniert nur, wenn der Springer d1 nicht mehr ist.

13. Türchen

Tschigorin - Snosko-Borowski, Kiew 1903

13.12.2022

Bleiben wir noch einmal bei wilden Kombinationen mit vielen Varianten. In der vorliegenden Stellung hat Weiß für ein paar Bauern die Qualität geopfert und darüber hinaus gutes Figurenspiel bekommen. Schwarz hat gerade die zweite Reihe besetzt und sucht Gegenspiel, zu dem wird es aber nicht mehr kommen.
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Nach dem ins Auge stechenden 1. Se7+ ist Schwarz gezwungen, den Springer zu schlagen, da er sonst seine Dame auf g6 durch die Springergabel verliert. Fragt sich nur, wie er den Springer nimmt.

Bei 1. ... T2xe7 verflüchtigen sich die Probleme des Schwarzen keineswegs: 2. Dxe7 birgt einiges an Mattdrohungen mittels nachfolgendem Td8, sodass man den schwarzen Turm decken müsste. Es scheitert 2. ... De6 3. Dxe6 fxe6 (bei 3. ... Txe6 folgt eben 4. Td8+ mit Matt darauf) 4. Td7 und das Endspiel mit bald 3 Bauern mehr auf weißer Seite ist locker gewonnen. Schlecht ist auch das Decken des Turms via c6 2. ... Dc6 3. Td8 Dh1+ 4. Le1 Dxe1+ 5. Dxe1 Txd8 6. Da5! und es geht entscheidend Material verloren.

Versucht Schwarz den Springer mit den anderen Turm zu nehmen, wird er schön Matt gesetzt: 1. ... T8xe7 2. Td8+ Te8 3. Df8+! Txf8 4. Txf8# Hierbei opfert sich die Dame nach zweifacher Ablenkung des schwarzen Turms und der eigene Turm setzt mittels Röntgenangriff Matt. (Röntgenangriff = Angriff auf ein Feld oder eine Figur hinter einer anderen Figur. In dem Fall ist das Feld f8, von welchem der Turm Matt setzen kann, das durch Röntgenangriff anvisierte Feld und der schwarze Td8 die davor befindliche Figur)

12. Türchen

Heß - Drill, Gernsheim 2017

12.12.2022

Zur Halbzeit muss ich auch mal einen Klopper raushauen. In der vorliegenden Stellung hatte ich mit Weiß mich ordentlich im Mittelspiel verzettelt und war gehörig unter Druck. Meine Figuren stehen allesamt schlecht, mein Königsflügel ist schwach und ich habe nur noch auf den finalen Schlag gewartet, um aufgeben zu können. Mein Gegner wählte aber mit 27. ... g5? in seinem letzten Zug eine äußerst schlechte Fortsetzung, die ich bei korrekter Spielweise hätte bestrafen können.
Weiß am Zug gewinnt! - Kleiner Tipp noch: Die Varianten sind vielreich, kompliziert und lang. Also hier genau rechnen!

Lösung

Warum g5 so ein schlechter Zug ist, ergibt sich anfangs nur mit viel Fantasie. Hintergund ist nämlich die dadurch geschwächte lange Diagonale a1-h8 und schwarze Königsstellung. Um diese ausnutzen zu können, bedarf es aber noch einiges an Arbeit. Ob man es glaubt oder nicht, gewinnbringend für Weiß ist am Ende die Batterie Dc3-Lb2. Doch hierfür müssen allerhand Figuren aus der Diagonalen entfernt werden oder wegziehen - und das geht alles mit Zwang!

Den Start macht 1. Sxf3, was die tödliche Drohung 1. ... Sxf3+? 2. Txf3 Dxf3? 3. Le2! mit Damenfang aufstellt. Schwarz kann auf f3 also erst mal nicht zurücknehmen und muss sich vorab ein Fluchtfeld für die Dame machen. Daher entfernt er zuerst die Deckungsfigur des weißen Bauern e4, bevor auf f3 zurückgenommen wird: 1. ... Lxc3 2. Dxc3! und es bahnt sich langsam an, was kommt. 2. ... Sxf3+ 3. Txf3 Dxf3 4. Dxe5! und die weiteren weißen Drohungen sind nicht mehr abzuwenden. Dabei lässt Weiß sogar den Ld3 stehen.

Bspw. kann folgen 4. ... Txd3 5. Dxg5+ Kf8 6. Lxf6 Txd2 7. Dg7+ Ke8 8. Dg8+ Kd7 9. Dxf7 Kd6 10. De7# oder Schwarz muss viel Material aufgeben, um das Matt zu verhindern: 4. ... Txd3 5. Dxg5+ Kf8 6. Lxf6 Dxf6 7. Dxf6 Txd2 8. Dh6+ Ke7 9. Dxd2

Sollte sich Schwarz dazu entschließen den Bauern g5 mittels 4. ... h6 zu decken, kommt Weiß abermals in entscheidenden Materialvorteil. 5. Dxf6 Dxf6 (erzwungen wegen den Mattdrohungen) 6. Lxf6 und es stehen zwei Läufer plus ein Bauer gegen ein Turm in der Materialabrechnung, genug zum gewinnen.

11. Türchen

Naftalin - Petruchin, Kischinjow 1985

11.12.2022

Ein wildes Getümmel entstand in der vorliegenden Partie hinter Türchen 11. Die recht offene Stellung, gepaart mit ungünstiger Figurenaufstellung des Schwarzen, erlauben Weiß schon eine materialgewinnende Kombination - auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist.
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Ins Auge stechen muss, dass der Sf5 und Lh5 für eine Bauerngabel prädestiniert platziert sind. Doch wenn Weiß g4 spielt, kann dieser Bauer zunächts einfach geschlagen werden. Nach schwarzem Lxg4 stehen aber dieser Läufer und der schwarze Springer f5 noch näher beieinader, so dass sie über das Schlüsselfeld f4 von der weißen Dame angegriffen werden könnten. Dafür müsste man aber vorab den schwarzfeldrigen Läufer abtauschen - ohne dass die schwarze Dame auf d6 zurücknimmt und das Feld f4 wieder deckt.
Das klingt jetzt alles schlecht nachvollziehbar und komplex, ist es aber, wenn man die Zusammenhänge vereint und die einzelnen Züge ausführt, nicht. Hintergrund der ganzen Kombination ist zusammenfassend gesagt, Schwarz dauerhaft mit Doppelangriffen auf seine ungedeckten Figuren zu beschäftigen, bis er eine davon eben nicht mehr retten kann.

Wir beginnen mit der Ablenkung der schwarzen Dame mittels: 1. Txe8+ Dxe8, opfern dann mit Hinlenkung des Lh5 nach g4 unseren Bauern, der wegen der Gabel genommen werden muss 2. g4 Lxg4, räumen nun das Feld f4 und tauschen den schwarzfeldrigen Läufer ab 3. Lxd6 Sxd6 und greifen zuletzt eben den Lg4 und Sd6 über f4 gleichzeitig an 4. Df4 Schwarz kann hier noch probieren, beide Figuren mit der Dame zu decken, die aber dann an zwei Figuren gebunden leicht überlastet werden kann: 4. ... Dd7 5. Sc5 und Schwarz muss das Feld d7, von dem aus die Dame beide Figuren deckt, verlassen und eine Figur aufgeben.

10. Türchen

Salomon - Bernstein, Montevideo 1954

10.12.2022

In der aus dem Jahre 1954 stammenden Partie wollte Weiß mit der Brechstange angreifen und opferte zwei Bauern. Nachdem der Angriff gestoppt war, hatte Weiß die Hoffnung mittels 26. Sa4 einen der Bauern zurück zu gewinnen. Doch Schwarz macht ihm alle Hoffnugen zu nichte.
Schwarz am Zug gewinnt!

Lösung

Das Aufstellen des Springers neben der Dame bietet Schwarz die Möglichkeit zur offensichtlichen Bauerngabel 1 ... b5 zu greifen. Weiß hatte sich hiernach auf 2. Dxc5 verlassen, was die ungedeckte schwarze Dame entweder zum Abtausch oder Ausweichen zwingen sollte. Doch Schwarz konterte, indem er eine neue, stärkere Drohung aufsetzte: 2. ... Td6!. Das baut einen Abzug auf, denn wenn der Turm mit Tempo wegzieht, schauen sich die beiden Damen wieder an. Weiß hat nun das Problem, dass sein Springer a4 hängt, der aber gleichzeitig die einzige Deckungsfigur der eigenen Dame ist. Heißt also, zieht der Springer, bspw. 3. Sc3, dann folgt 3. ... Td1+ mit Abzug und Damengewinn, denn erst muss das Schach pariert werden.

In der Partie rettete Weiß mit 3. Db4 bxa4 zwar die Dame vor dem Abzug, doch dann ging der Springer verloren und Schwarz gewann kurz danach durch Aufgabe, da keine Gegenwehr mit einer Figur weniger möglich war.

9. Türchen

Lombardy - Kramer, New York 1957

09.12.2022

Hinter Türchen 9. ist heute wieder eine Stellung aus einer gespielten Partie. Das Material ist auf beiden Seiten wieder gleich verteilt und es scheint auf den ersten Blick nicht viel loswerden zu sein. Doch sieht man sich die Stellung und die Merkmale genauer an, erkennt man bald Vorteile auf der weißen Seite. Bspw. stehen die Türme unanfechtbar auf der e-Linie. Doch wie kann Weiß das nutzen?
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Der Dreh und Angelpunkt ist die schwarze Dame auf d6, denn diese ist einerseits an die Deckung des Läufers auf a6 gebunden, andererseits auch an die Diagonale a3-f8, denn wird diese verlassen, kann 1. Dxf8+ Kxf8 2. Te8# folgen. Ausnutzen kann man diese Doppelbindung und Überlastung der Dame mittels 1. Lc6!. Das greift den Td7 an und sperrt die Deckung der Dame auf den Läufer a6, sodass Schwarz Material verliert. Falls 1. ... Dxa3, so folgt 2. Txa3 und nichts ändert sich, außer die eingangs erwähnte Mattdrohung mit dem Damenopfer auf f8. Der Turm d7 bleibt angegriffen und der Läufer a6 ungedeckt, so verliert Schwarz Material.

8. Türchen

Rinck, Budapest, 1911

08.12.2022

Bleiben wir bei Endspielstudien und schauen uns ein Turmendspiel an, das trickreich ist. Weiß besitzt den Trumpf eines schon weit gekommenen, aber momentan blockierten Freibauerns. Doch Schwarz ist in einer ähnlichen Situation und kann seinen Freibauern auch bald in Bewegung setzen. Wie gelingt es Weiß hier schneller zu sein?
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Obwohl beide Seiten bei gleichem Material in ähnlicher Stellung verweilen, kann Weiß hier mit Tempo gewinnen. Hierfür wird zunächst der Weg des blockierten a-Bauern frei gemacht: 1. Tg7 und nun muss sich Schwarz entscheiden, ob er versucht den a-Bauern aufzuhalten (1) oder seinen eigenen Bauern laufen zu lassen (2).

1) 1. ... Kc2 der König möchte Platz machen für den eigenen Turm, der auf die a-Linie strebt. 2. Tg2+ Kb3 3. Ta2! und Schwarz muss ob der Drohung a7 den Turm schlagen, verliert so aber wieder ein Tempo um seinen Turm auf die a-Linie zu bringen und der weiße Freibauer marschiert durch.

2) 1. ... Te1 macht den eigenen Bauern frei und plant Te8 zur Not - doch dazu wird es nicht kommen: 2. Tg1! und Schwarz kommt nicht von der Grundreihe zum Aufhalten des a-Bauern. 2. ... Txg1 3. a7 und der Bauer ist einfach durch, denn g8 wird vom weißen König gehalten, oder 2. ... h3 3. a7 h2 4. Txe1+ Kxe1 5. a8D und das Umwandeln des eigenen Bauern deckt das Einzugsfeld des schwarzen h-Bauern.

7. Türchen

Herbstmann, Tyovaen Shakki, 1934

07.12.2022

Heute gibt es mal wieder eine "gemachte" Stellung aus einer finnischen Schachzeitung, in der Weiß materiell im Nachtteil, aber am Zug ist. Die Stellung sieht auf den ersten Blick offensichtlich und einfach zu lösen aus, doch es verbirgt sich doch mehr darin. Man darf hier in der Variantenberechnung nicht verfrüht aufhören und muss alles genau prüfen.
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Weiß hat hier allerhand gut aussehnder Züge. Gewinnen tut der Abzug 1. Lh7+ nach dem Schwarz zwischen drei Zügen seine Fortsetzung wählen kann:

1) 1. ... Kxh7 2. exf8S+ und die Springergabel gibt Weiß das nötige Tempo den Turm und die Dame zu gewinnen.

2) 1. ... Kg7 2. exf8L+!! (nicht 2. exf8D+ wegen 2. ... Kxh7! und 3. Txd7 wäre Patt) Kxf8 3. Txd7 und Weiß hat ebenfalls entscheidenden materiellen Vorteil.

3) 1. ... Kh8 2. exf8T+! Kxh7 3. Txd7. Die Umwandlung zur Dame mittels 2. exf8D+ scheitert abermals an 2. ... Kxh7 und 3. Txd7 wegen Patt.

Leider scheitert Weiß mit 1. Tg1+ an 1. ... Lg6 2. Txg6+ Kf7 und Weiß müsste jetzt umwandeln (3. exf8D+ Kxf8), verbleibt aber mit zu wenig Material um gegen die alleinige Dame zu gewinnen.

6. Türchen

Agapow - Kurmaschow, Kaliningrad 1970

06.12.2022

Im Türchen 6. zu Nikolaus gibt es ein Endspiel, das auf den ersten Blick für beide Seiten gefährlich ist. Während Weiß am Königsflügel über die zweifache Bauernmajorität verfügt, steht er am Damenflügel recht bescheiden. Die Doppelbauern sind wirkungslos und der Springer hält nur den Bauern a3 auf. Dafür ist der weiße König deutlich aktiver im Spiel, doch Schwarz hat hier dank des Freibauern den Sieg in der Hand.
Schwarz am Zug gewinnt!

Lösung

Schwarz kann hier seinen Bauern a3 zum Sieg ummünzen, muss hierfür aber die einzige, gewinnbringende Fortsetzung spielen. Es gewinnt nur 1. ... Lb3, was als nächstes 2. ... a2 droht. 2. cxb3 a2!! die Pointe! Nun wird der Springer durch Aufopferung des Freibauern abgelenkt, um diesen auf ein äußerst ungünstiges Feld zu locken: 3. Sxa2 cxb3 und der neue Freibauer ist unaufhaltsam. Der weiße König kann aus der Ferne nicht mehr ins Geschehen eingreifen und der eigene Bauer c3 nimmt dem angegriffenen Springer das einzige Feld, das zur Sicherung des Bauern b3 zur Verfügung stünde. Es folgte noch 4. Sc1 b2 und Weiß gab auf.

Wenn Schwarz nicht aktiv wird und seinen Trumpf, den Bauern a3, nicht nutzt, verliert er das Endspiel dank des aktiven weißen Königs sehr schnell. Bspw. ist das Decken des aktuell angegriffenen Bauern c4 mittels 1. ... b5 wegen 2. Kc5 zu langsam, wie folgende Varianten belegen:

1) 2. ... Lxc2 3. Kb4! und der wichtige Bauer a3 fällt und dann wird das Endspiel nicht zu halten sein. Der weiße Bauernwall am Königsflügel sichert den Vorteil.

2) Auch der Ansatz aus der eigentlichen Lösung kommt jetzt zu spät: 2. ... Lb3 scheitert ebenfalls an 3. Kb4! und es folgt ein schönes, zwischenzeitliches Figurenopfer. 3. ... a2 ist erzwungen, da der König ihn sonst schlägt. 4. Sxa2 Lxa2 5. Ka3! Lb1 6. Kb2 Lxc2 7. Kxc2 und das entstandene Bauernendspiel ist für Schwarz verloren. Der Damenflügel wird vom weißen König abgegrast, während der Schwarze auf den f-Bauern des Weißen aufpassen muss, der sonst einfach durchlaufen würde, sollte sich der schwarze König wegbewegen.

Auch direktes 1. ... Lxc2 bringt nichts ein, da Weiß auf seinem Weg zum Bauern a3 sogar noch den Bauern c4 einsammelt. Der Weg lautet 2. Kxc4 Lb1 3. Kb3 a2 4. Sxa2 oder, wenn Schwarz nicht 2. ... Lb1 spielt einfach 3. Kb4 und 4. Kxa3.

5. Türchen

Danielsson - Lange, Helsinki 1952

05.12.2022

In der vorliegenden Stellung hinter Türchen 5. sieht es nicht gut aus für Schwarz. Er hat ganze vier Bauern weniger und sein König steht luftig. Der weiße Bauer h6 schnürt ihm die Atemluft ab. Man könnte meinen, dass Schwarz hoffnungslos verloren ist, doch ist dem so?
Schwarz am Zug hält Remis!

Lösung

Der Fall ist klar, kann Schwarz Dame und Turm a tempo loswerden ist er Patt. Das rettet den halben Punkt in der sonst hoffnungslosen Stellung. Daraus folgt logischerweise: 1. ... Txg3+ als erster Zug. Weiter geht es bspw. mit:
1) 2. Kxg3 Dxh4+ 3. Kf3 (bei 3. Kxh4 ist es schon Patt) 3. ... Dxf4+ 4. Ke2 Dxc4+ und nun ist Weiß gezwungen endlich die Dame zu nehmen und Schwarz so Patt zu setzen.

2) 2. fxg3 Db2+ 3. Kh3 Dh2+ 4. Kg4 Dxh4+ 5. Kf5 Df6+ 6. Ke4 Dxf4+ 7. Kd3 Dxc4+

3) 2. Kf1 Da1+ 3. Ke2 Te3+ 4. Kxe3 De1+ 5. Kf3 De3+ 6. Kxe3 oder ewiges Schach bzw. Schwarz frisst sich durch alles durch und gibt dann dem an den Rand gewanderten weißen König derart Schach, dass dieser die Dame nehmen muss. Bspw. 6. Kg4 Dxf4+ 7. Kh5 Dh4+ 8. Kxh4

4. Türchen

Bondarewski - Ufimzew, Leningrad 1936

04.12.2022

Wer heute noch nicht genug Schach hatte, darf sich an dieser Aufgabe probieren. Fasst nicht zu glauben, aber wahr: Weiß steht hier total auf Gewinn - trotz zweier Bauern weniger. Das ist dem Umstand geschuldet, dass die weißen Figuren alle wunderbar harmonisch zusammenarbeiten können. Doch was genau geht hier?
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Bis auf eine einzige Figur spielen, wie wir gleich sehen, alle weißen Figuren wunderbar zusammen um ein Mattnetz um den schwarzen König zu spinnen, aus dem er nicht entrinnen kann. Momentan hängt unser Turm auf g2 und es droht schwarzes Lxe4, wonach unser Springer und der letzte Bauer angegriffen sind. Es muss also nun mit Tempo gehen!
1. Th8+ Kf7 soweit so gut, nun würde man gerne mittels Kg5 unabwendbar Matt über f8 drohen, doch noch kann Schwarz Sxe4+ antworten und unseren König zum ziehen zwingen. Also behelfen wir uns, indem wir den Springer ablenken! 2. Le8+! Sxe8 3. Kg5! nebst 4. Tf8#, egal was Schwarz spielt. Nun, da der Springer abgelenkt ist, geht nichts mehr. Rettend wäre noch irgendein Schach, doch der Springer kann keines mehr geben, der Läufer kann den auf einem schwarzen Feld weilenden König nicht attackieren und steht nebenbei noch dem eigenen Turm im Weg, der sonst auf der g-Linie Schach bieten könnte. Bei all dem Materialvorteil schnappt traurigerweise die Falle zu! Und wenn wir uns nochmal anschauen, wer alles am Mattnetz beteiligt ist: Alle, bis auf den Bauern e4 - und selbst das ist nur die halbe Wahrheit, denn der Bauer e4 blockt die Wirkung des Läufers auf d5, der wichtig ist um e6 abzudecken und das Mattnetz erst zu vervollständigen.

3. Türchen

Vlk - Duras, Prag 1909

03.12.2022

Etwas spät, aber wir öffnen das 3. Türchen natürlich trotzdem noch. Nachdem die erste beiden Aufgaben doch eher leicht waren und kurze Varianten enthielten, kommt hier die erste Nuss zum Knacken. Auch hier stehen beide Könige recht luftig, doch der weiße Monarch muss sich mehr fürchten. Wenn Schwarz es gelingen sollte, seine Figuren zu organisieren, wird es eng um den König.
Schwarz am Zug gewinnt!

Lösung

Schwarz muss zusehen, dass er den starken schwarzfeldrigen Läufer ins Spiel bringt. Doch das muss mit Tempo geschehen und der eigene Turm steht noch im Weg. Doch die Varianten gehen gut aus für Schwarz: 1. ... Tb1+! 2. Kxb1 Tb6+! 3. Lxb6 ein doppeltes Turmopfer mit Schach bringt den Läufer zur vollen Entfaltung. 3. ... Db4+ 4. Kc1 Lb2+ 5. Kb1 Lc3+ 6. Kc1 Db2#

Weiß muss die Türme nicht nehmen, doch das Ergebnis bleibt auch in diesen Varianten das selbe: 1. ... Tb1+! 2. Kd2 Txf2+! und der Variantenbaum fädelt sich wie folgt auf:
1) 3. Ke1 oder 3. Ke3 De2#
2) 3. Lxf2 Lc3+! 4. Kxc3 Db4# oder 4. Ke3 d4#

Und zur Vollständigkeit noch folgende Variante 1. ... Tb1+! 2. Kxb1 Tb6+! 3. Kc1 Lb2+:
1) 4. Kd2 Lc3+ 5. Kxc3 Db4# oder 5. Ke3 d4#
2) 4. Kb1 Lc3+ 5. Kc1 Tb1+ 6. Kxb1 Db4+ 7. Kc1 Db2#

2. Türchen

Keller - Nievergelt, Zürich 1960

02.12.2022

Türchen 2 birgt eine weitere interessante Stellung, in der Weiß sich einen leichten, aber nicht dauerhaften materiellen Vorteil von zwei Bauern erarbeitet hat. Beide Seiten stehen aber recht aktiv, doch gelingt hier Weiß mit den richtigen Zügen bereits der Knockout!
Weiß am Zug gewinnt!

Lösung

Während der eigene König durch den eigenen Turm und Rochadebauern ausreichend geschützt ist, steht der gegnerische schwarze König schon unter Druck. Das Zusammenspiel von Dame und Springer lähmt dessen Stellung schon ausreichend, um zum finalen Schlag auszuholen. Doch ganz so einfach ist es nicht, es gilt noch die letzten Ressourcen des Schwarzen zunichte zu machen. So bringt bspw. das direkte Hinzuziehen des Springers nichts ein: 1. Se8? Dxb2 und sowohl der Läufer g7 als auch das Feld f6 sind gedeckt. Man muss also die Wirkung der Dame präventiv einschränken und das gelingt mittels Läuferopfer!
1. Le5! droht auch Matt auf g7 und blockt die Diagonale a1-h8. Nach dem erzwungenen 1. ... Txe5 folgt die anfangs angesprochene Umgruppierung des Springers: 2. Se8 Sf5 das deckt nochmal das Matt auf g7 ab, aber das Feld f6 ist nun zugänglich für den Springer: 3. Sf6+ Kh8 4. Dg8#.

1. Türchen

Hermann - Ranfeld, 1976

01.12.2022

Der Adventskalender beginnt mit einem kleinen, eher einfachen Schmankerl. In der vorliegenden Stellung ist Schwarz am Zug und besitzt einige Stellungsvorteile. Die eigenen Figuren, wenn auch leicht materiall im Nachteil, sind sehr aktiv und um den weißen König versammelt. Es ist also klar, dass hier etwas brachiales bereits gehen muss.
Schwarz am Zug gewinnt!

Lösung

Der weiße Monarch sitzt in der Todesfalle, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht so erscheint. Man muss ihn nur der letzten Schutzfiguren berauben und das Matt kommt prompt. Zunächst wird der weiße h-Bauer, der den König frontal schützt, abgelenkt: 1. ... Sg3+ 2. hxg3. Nun bringt man den verbleibenden Turm ins Spiel und droht dem in der Ecke gefangenen König einfach Matt! 2. ... Tf6. Nun geht nichts mehr. Keine Figur kann den Turm auf seinem Weg nach h6 aufhalten oder sich dem sich dann ergebenden Schach in den Weg stellen. Platz zum flüchten hat der König ebenfalls nicht mehr, da ihn daran die schwarz Dame hindert. Doch schlägt man diese, nimmt der schwarze Freibauer deren Platz ein und die Situation ändert sich nicht: 2. Txf2 exf2 3. beliebig Th6#.